Einberufung der Generalstände in Frankreich 1789
Am 5. Mai 1789 traten die Generalstände Frankreichs zu ihrer ersten Versammlung seit 1614 zusammen. Die absolutistische Herrschaft hatte somit ein Ende.
Frankreich war 1789 wirtschaftlich und politisch am Ende:
Dieser Cocktail an Problemen hatte eine ungeheure soziale und politische Sprengkraft, da mehr oder weniger keine Bevölkerungsgruppe an der Fortführung einer absoluten königlichen Herrschaft noch Interesse hatte. Zur Rettung der Staatsfinanzen und zur Abwehr eines politischen Kollapses berief König Ludwig XVI. die Generalstände nach Versailles.
Die Generalstände umfassten drei Stände mit ursprünglich je ca. 300 Abgeordneten: Klerus (hoher kirchlicher Adel: Bischöfe, Äbte), Adel und Dritter Stand (Bürger und Bauern). Der Dritte Stand forderte, da er die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung vertrat, für die Versammlung von 1789 eine Erhöhung seiner Abgeordnetenzahl. Der Kompromiss war schließlich, dass der Dritte Stand mit fast 600 Personen gleich viel Abgeordnete entsandte wie Erster und Zweiter Stand gemeinsam.
Abstimmungen wurden jedoch nach Ständen durchgeführt, die Stimme Einzelner war irrelevant. Klerus und Adel konnte bei Einigkeit jede Abstimmung mit 2:1 für sich gewinnen. Die Erhöhung der Abgeordnetenzahl entpuppte sich als Scheinstärkung des Dritten Standes.
Der Dritte Stand trat aus den Generalständen aus und erklärte sich am 17. Juni 1789 zur Nationalversammlung, in der nach Köpfen abgestimmt wird. Es gelang einen so hohen Druck auszuüben, dass Klerus und Adel sich auf Befehl König Ludwigs XVI. schließlich am 27. Juni 1789 der Nationalversammlung anschließen mussten.
Am 9. Juli beschloss man, für Frankreich eine Verfassung auszuarbeiten, die Nationalversammlung wurde eine verfassungsgebende Versammlung, eine Konstituante.
Frankreich war 1789 wirtschaftlich und politisch am Ende:
- Die Staatsausgaben für Heer und Hofhaltung waren so enorm gestiegen, dass sie weder durch extreme Steuerbelastung noch durch forcierten Merkantilismus abgedeckt werden konnten.
- Hohe Steuerbelastung, niedrige Löhne und niedrige Preise für Lebensmittelprodukte bildeten einen Teufelskreis, der viele Bauern, Handwerker und Manufakturarbeiter in bitterster Armut leben ließ. Menschen ohne Einkommen (man schätzt etwa 25 Prozent der Stadtbevölkerung) mussten sich bettelnd durchs Leben schlagen.
- Der Adel hatte seine Rolle als Höflinge für selbstherrliche Könige satt und wollte wieder die Macht über ihre Herrschaften und Anteilnahme an der Staatsmacht, wie er ihn im Mittelalter durch die Versammlung der Generalstände genoss.
- Ein durch die merkantilistische Wirtschaftspolitik neu entstandenes, reiches Bürgertum war nicht mehr gewillt, von politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen zu sein.
Dieser Cocktail an Problemen hatte eine ungeheure soziale und politische Sprengkraft, da mehr oder weniger keine Bevölkerungsgruppe an der Fortführung einer absoluten königlichen Herrschaft noch Interesse hatte. Zur Rettung der Staatsfinanzen und zur Abwehr eines politischen Kollapses berief König Ludwig XVI. die Generalstände nach Versailles.
Die Generalstände umfassten drei Stände mit ursprünglich je ca. 300 Abgeordneten: Klerus (hoher kirchlicher Adel: Bischöfe, Äbte), Adel und Dritter Stand (Bürger und Bauern). Der Dritte Stand forderte, da er die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung vertrat, für die Versammlung von 1789 eine Erhöhung seiner Abgeordnetenzahl. Der Kompromiss war schließlich, dass der Dritte Stand mit fast 600 Personen gleich viel Abgeordnete entsandte wie Erster und Zweiter Stand gemeinsam.
Abstimmungen wurden jedoch nach Ständen durchgeführt, die Stimme Einzelner war irrelevant. Klerus und Adel konnte bei Einigkeit jede Abstimmung mit 2:1 für sich gewinnen. Die Erhöhung der Abgeordnetenzahl entpuppte sich als Scheinstärkung des Dritten Standes.
Der Dritte Stand trat aus den Generalständen aus und erklärte sich am 17. Juni 1789 zur Nationalversammlung, in der nach Köpfen abgestimmt wird. Es gelang einen so hohen Druck auszuüben, dass Klerus und Adel sich auf Befehl König Ludwigs XVI. schließlich am 27. Juni 1789 der Nationalversammlung anschließen mussten.
Am 9. Juli beschloss man, für Frankreich eine Verfassung auszuarbeiten, die Nationalversammlung wurde eine verfassungsgebende Versammlung, eine Konstituante.
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