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Es werden Posts vom Juli, 2009 angezeigt.

(60 Jahre Erstflug)

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Am 27. Juli 1949 hob zum ersten Mal eine mit Düsen betriebene Verkehrsmaschine zu einem Testflug ab. Dieses Flugzeug war die britische de Havilland DH 106 Comet. Dieser Flugzeugtyp war sofort sehr gefragt und wurde unter dem Typennamen "Comet" sehr beliebt, war jedoch sehr bald von eigentümlichen Unfällen betroffen, bei denen diese Flugzeuge einfach vom Himmel fielen. Untersuchungen erbrachten, dass sowohl die eckigen Fenster wie auch zu harte Metalllegierungen dazu führten, dass die Außenstruktur des Flugzeugs dem Innendruck nicht Stand halten konnte. Die Flugzeuge zerplatzten in der Stratosphäre. Mit "Comet 4" wurden diese Probleme behoben. Weichere und damit dynamischere Legierungen sowie die bis heute üblichen runden Fenster behoben die Probleme. Die Comet 4 wurde von 1958 bis 1964 hergestellt, konnte aber gegen die Konkurrenz von Boeing 707, Douglas DC-8 und Caravelle Sud nicht mehr die Oberhand behalten. Prototyp der Version 1 in Hatfield am 4. Oktober

75 Jahre Naziputsch gegen das austrofaschistische Regime

Am 25. Juli 1934 versuchten österreichische Nationalsozialisten die pro-italienische austrofaschistische Regierung zu stürzen. Etwa 150 SSler drangen in das Bundeskanzleramt ein und ermordeten Bundeskanzler Dollfuß , dem schwer verwundet jegliche ärztliche Hilfe untersagt wurde. Ein zweites Kommando besetzte das Rundfunkgebäude der RAVAG, dem Signal zu einem österreichweiten nationalsozialistischen Aufstand wird aber nicht nachgekommen. Der Putsch wird niedergeschlagen, neuer Kanzler wird Kurt Schuschnigg , der weiterhin die Maiverfassung aufrechterhielt. Österreich blieb ein faschistischer Staat, der aber ab 1936 (Verständigung zwischen Hitler und Mussolini) immer isolierter war und schließlich in die Katastrophe des März 1938 schlitterte.

100 Jahre Überflug des Ärmelkanals

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Am 25. Juli 1909 wurde von Louis Blériot zum ersten Mal der Ärmelkanal von Calais nach Dover mit einem Flugzeug überflogen. Das Flugzeug war ein selbstgebauter Eindecker mit der Bezeichnung Blériot XI . Der Flug dauerte 37 Minuten, die durchschnittliche Flughöhe betrug 100 Meter, und der gewonnene Preis betrug 1000 Englische Pfund (heute etwa 100.000 Euro). Hier eine zeitgenössische Aufnahme des Flugzeugs (1909): Library of Congress/Public Domain

80 Jahre Ächtung des Angriffskriegs

Am 24. Juli 1929 trat der Briand-Kellog-Pakt in Kraft. In diesem Vertrag verpflichteten sich die Unterzeichnerstaaten, auf Krieg als Mittel der Politik zu verzichten. Die Unterzeichnerstaaten waren die USA, Australien, Kanada, die Tschechoslowakei, das Deutsche Reich, Großbritannien, Indien, der Freistaat Irland, Italien, Neuseeland, Südafrika sowie Polen, Belgien und Frankreich . Wie labil solche Verträge sind, zeigte sich knapp zehn Jahre nach dem Vertrag als Hitlerdeutschland Österreich, Tschechien und schließlich Polen überfiel. Das Recht auf Verteidigung war durch diesen Vertrag nicht eingeschränkt. Historisch bedeutsam ist der Vertrag, weil er eine der Rechtsgrundlagen der Kriegsverbrecherprozesse von Nürnberg war und sein Geist in die UN-Menschenrechtserklärung einfloss, die in Artikel 4.2 Gewaltandrohung und Gewaltanwendung zwischen Staaten untersagt.

Genfer Abkommen (Indochinakonferenz)

Am 21. Juli 1954 wurde auf der Indochinakonferenz das Genfer Abkommen unterzeichnet. Beteiligte Staaten waren die Volksrepublik China, die USA, die Sowjetunion, Frankreich und - als ehemalige französchische Kolonien - Vietnam, Laos und Kambodscha . Vietnam wurde entlang des 17. Breitengrades geteilt. Der nördliche Teil wurde der kommunistisch und nationalistisch ausgerichteten Liga für die Unabhängigkeit Vietnams (Viet Minh) , zugeschrieben. Die Viet Minh wurden in Folge nach Norden abgezogen, alle Franzosen gingen in den Süden. Für 1956 waren demokratische Wahlen für ganz Vietnam und die Aufhebung der Demarkationslinie beabsichtigt. Frankreich sicherte Vietnam, Kambodscha und Laos die Unabhängigkeit und den Abzug der französischen Truppen zu. Die USA unterzeichneten das Abkommen nicht, sondern gaben nur eine Erklärung ab, es zu respektieren. Das Abkommen verursachte große Flüchtlings- und Migrationsströme. Etwa 450.000 Menschen (hauptsächlich christlichen Glaubens) flohen v

Der erste Schritt am Mond

Natürlich darf der erste Schritt am Mond von Neil Armstrong in dieser kleinen Sammlung nicht fehlen. Offiziell betrat er am 21. Juli um 02:56:20 UTC (Weltzeit) den Mond. Armstrong beschreibt die ganze Zeit eigentlich nur die Beschaffenheit des Mondbodens, die ja getestet werden musste, ob sie einen Menschen tragen kann. Und zwischen seinen Beschreibungen sagt er den berühmten Satz: "That's a small step for a man but a giant leap for mankind." Dt.: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Schritt für die Menschheit." Hier sieht man zwei Aufnahmen. Links die Aufnahme der im unteren Teil des Landemoduls mitgeführten Fernsehkamera und rechts die Aufnahme der von Buzz Aldrin geführten 16mm-Kamera aus dem Fenster des LM.

Apollo 11 Start

Am 16. Juli 1969 startete Apollo 11 zum historischen Flug, der die ersten Menschen zum Mond und wieder zurück brachte. Hier eine wunderschöne Aufnahme des Starts von Beobachtungskameras (nicht die TV-Perspektive) und der Kommunikation zwischen Kontrollzentrum und den Astronauten (Buzz Aldrin, Neil Armstrong und Michael Collins): Hier nun eine Aufnahme der Kamera, welche den Start der Rakete verfolgte: Die Kommunikationstranskripte (nicht synchronisiert, sondern nach Kommunikationsquellen getrennt) sind von der NASA abrufbar .

Das Massaker von Jerusalem (1099)

Am 15. Juli 1099 gelang es dem christlichen Heer des Ersten Kreuzzugs Jerusalem einzunehmen. Die Kreuzritter ermordeten beinahe alle Einwohner Jerusalems. Die Gesta Francorum - ein zeitgenössisches fränkisches Dokument über den Fortgang des Kreuzzugs - berichtet (Buch X, 38): „ Sie …[unsere Fürsten] veranlaßten außerdem, daß sämtliche Sarazenenleichen aufgrund des furchtbaren Gestanks aus der Stadt hinausgeschafft würden, denn fast die ganze Stadt war übersät mit ihren toten Leibern. Somit schleiften die überlebenden Sarazenen die Toten vor die Tore hinaus und schichteten sie zu Stößen auf so hoch wie Häuser. Keiner hat jemals ein solches Abschlachten von Heiden gesehen oder je davon gehört, denn sie wurden auf Scheiterhaufen verbrannt, die Pyramiden glichen, und keiner außer Gott allein weiß, wie viele es waren. “

220 Jahre Erstürmung der Bastille

Der 14. Juli 1789 gilt als Beginn der Französischen Revolution, während der Tag mehr Symbolik als wirkliche Bedeutung enthält. Der Sturm auf die Bastille, einem Gefängnis in Paris, ist Symbol für die allgemeine Wut, und der Erfolg war vor allem darauf zurückzuführen, dass nur wenige Gefangene und daher eine sehr schwache Wachmannschaft zugegen war. Die Symbolik jedoch war: das alte, absolutistische Regime ist besiegbar. Weitere gewaltsame Aufstände folgten im ganzen Land. Die Strahlkraft dieses Tages ist so groß, dass bis zum heutigen Tag der 14. Juli Nationalfeiertag in Frankreich ist.

400 Jahre Majestätsbrief Rudolfs II.

Am 9. Juli 1609 gewährte Kaiser Rudolf II. den böhmischen Ständen eine gewisse Glaubensfreiheit, indem evangelische Glaubensgemeinschaften der Böhmischen Konfession Kirchen errichten und Messen lesen durften. Dies galt auch auf sog. königlichen Kammergütern, was zu Auseinandersetzungen mit Katholiken führte, die sich auf den Augsburger Religionsfrieden von 1555 beriefen, nach dem die Religion des Fürsten auch die Religion der Bewohner zu sein hatte. Nach einer Zerstörung einer evangelischen Kirche in Klostergrab (Hrob) stürmten am 23. Mai 1618 200 Vertreter der böhmischen Stände die Burg in Prag und warfen zwei Statthalter des böhmischen Königs Ferdinand aus dem Fenster ( Prager Fenstersturz ). Diese Aktion gilt als Beginn des 30-jährigen Kriegs .

"Nacht der langen Messer" vor 75 Jahren

Am 30. Juni 1934 wurde Ernst Röhm (Chef der Sturmabteilung der NSDAP, SA, und Hitlers Stellvertreter) mit einer Reihe weiteren SA-Mitgliedern auf Befehl Hitlers ermordet. Der Hintergrund ist, dass Röhm sehr weitgehende eigene politische Vorstellungen einer NSDAP-Herrschaft durchsetzen wollte und Hitler sowie die Clique von Goebbels und Göring herausforderte. So schaffte es Hitler gerade noch, die SA von einem Putsch Anfang der 30er zurückzuhalten, als ersterer bereits die Möglichkeit sah, auf legistischem Wege (also auf Grundlage von Gesetzen und parlamentarischer Mechanismen) an die Macht zu kommen. Auch war das aggressive Auftreten der SA nach Übernahme der Herrschaft der NSDAP in Deutschland in Hitlers Augen kontraproduktiv. Weitreichendere Ziele Röhms waren: - die SA soll Teil der regulären Wehrmacht werden - Röhm selbst soll Kriegsminister werden - Enteignungen im Sinne des NSDAP-Programms von 1920 Damit gefährdete er nicht nur das Macht-Trio Hitler-Göring-Goebbels, son