Genfer Abkommen (Indochinakonferenz)

Am 21. Juli 1954 wurde auf der Indochinakonferenz das Genfer Abkommen unterzeichnet. Beteiligte Staaten waren die Volksrepublik China, die USA, die Sowjetunion, Frankreich und - als ehemalige französchische Kolonien - Vietnam, Laos und Kambodscha.

Vietnam wurde entlang des 17. Breitengrades geteilt. Der nördliche Teil wurde der kommunistisch und nationalistisch ausgerichteten Liga für die Unabhängigkeit Vietnams (Viet Minh), zugeschrieben. Die Viet Minh wurden in Folge nach Norden abgezogen, alle Franzosen gingen in den Süden. Für 1956 waren demokratische Wahlen für ganz Vietnam und die Aufhebung der Demarkationslinie beabsichtigt.

Frankreich sicherte Vietnam, Kambodscha und Laos die Unabhängigkeit und den Abzug der französischen Truppen zu.

Die USA unterzeichneten das Abkommen nicht, sondern gaben nur eine Erklärung ab, es zu respektieren.

Das Abkommen verursachte große Flüchtlings- und Migrationsströme. Etwa 450.000 Menschen (hauptsächlich christlichen Glaubens) flohen vom Norden in den Südteil Vietnams, etwa 50.000 (hauptsächlich Anhänger der kommunistischen Bewegung) flohen vom Süden in den Nordteil.

Gegen die Bestimmungen des Abkommens wurden sowohl im Nordtteil wie im Südteil Vietnams Armeen aufgebaut, was nicht unerheblich zu den kriegerischen Auseinandersetzungen der folgenden beiden Jahrzehnte beitrug, da sowohl die USA wie auch China und die Sowjetunion die ihr nahestehenden Regierungen unterstützten.

Quellen:
Abschlussdeklaration vom 21. Juli 1954 (engl.)
Foreign relations of the United States, 1952-1954. The Geneva Conference.
The Geneva Conference of 1954. New Evidence from the Archives of the Ministry of Foreign Affairs of the People’s Republic of China (2008) - PDF, ca. 2 MB

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