Erzherzog Johann: Rebell - Modernist - erster gewählter deutscher Präsident
Heute jährt sich zum 150. Mal der Todestag Erzherzog Johanns von Österreich, vielleicht einer der schillerndsten Figuren aus dem Hause Habsburg.
Als Sohn des späteren Kaisers Leopolds II. wuchs er in der Toskana auf, seine Erstsprache war Italienisch, während Deutsch, Französisch und Latein als Fremdsprachen folgten.
Als junger Mann von 18 Jahren führte er nach Abschluss der Militärakademie in Wiener Neustadt eine Schlacht während der Napoleonischen Kriege gegen die französische Armee an, die er prompt verlor.
Rebell
Nach seiner Niederlage zog er sich nach Tirol zurück und verbündete sich 1805 mit Andreas Hofer zu einem Aufstandsbündnis gegen die mit Napoleon alliierte bayerische Besatzungs Tirol, das 1809 in der Niederlage der Schlacht am Bergisel und der Hinrichtung Andreas Hofers endete.
1812 war Johann - gegen den Wunsch Wiens - Anführer des Alpenbunds, der das Ziel hatte, nach einem Sieg gegen die Armeen Napoleons und Bayerns ein staatliches Bündnis aller Alpenländer zu bilden. Kaiser Franz I. sah darin Hochverrat und Johann war es bis 1833 nicht gestattet, das Land Tirol zu betreten.
Johann zog sich nach Niederösterreich bzw. die Steiermark zurück und heiratete 1829 eine Postmeistertochter.
Modernist
Als nicht unbedingt arm zu bezeichnender Privatmann interessierte ihn in den folgenden Jahren hauptsächlich die wirtschaftliche Verbindung von Natur und Industrie mit dem Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung in zuvor hauptsächlich bäuerlichen Regionen voranzutreiben, um das Leben auch der einfachen Menschen zu verbessern. Ort seines Wirkens war dabei hauptsächlich das Land Steiermark.
Neben Musterhöfen und der Förderung des Kartoffelanbaus zur Beseitigung von Hungersnöten begann er das Land Steiermark zu industrialisieren. Die Modernisierung des Erzabbaus am steirischen Erzberg wie auch die Einrichtung der Montanuniversität gingen auf seine Privatinitiative zurück. Gleichzeitig investierte er in eisenverarbeitende Industriebetriebe - und zwar hauptsächlich in kleinen Gemeinden und nicht in Großstädten.
Deutscher Präsident
Die Revolution von 1848/49 führte Erzherzog Johann wieder ins politische Leben zurück. Am 29. Juni 1848 wurde er vom ersten frei gewählten gesamtdeutschen Parlament, der Frankfurter Nationalversammlung, zum Staatsoberhaupt Deutschlands gewählt. Dieses Amt legte er erst nach Niederschlagung der Revolution durch Wien und Berlin Ende 1849 nieder.
Seine hochadlige Abstammung rettete Erzherzog Johann wohl vor Repressalien gegen diesen zweiten Hochverrat. Er zog sich in die südsteirische Gemeinde Stainz zurück und wurde dort 1850 zum Bürgermeister gewählt. Dieses Amt übte er bis 1858 aus.
Als Sohn des späteren Kaisers Leopolds II. wuchs er in der Toskana auf, seine Erstsprache war Italienisch, während Deutsch, Französisch und Latein als Fremdsprachen folgten.
Als junger Mann von 18 Jahren führte er nach Abschluss der Militärakademie in Wiener Neustadt eine Schlacht während der Napoleonischen Kriege gegen die französische Armee an, die er prompt verlor.
Rebell
Nach seiner Niederlage zog er sich nach Tirol zurück und verbündete sich 1805 mit Andreas Hofer zu einem Aufstandsbündnis gegen die mit Napoleon alliierte bayerische Besatzungs Tirol, das 1809 in der Niederlage der Schlacht am Bergisel und der Hinrichtung Andreas Hofers endete.
1812 war Johann - gegen den Wunsch Wiens - Anführer des Alpenbunds, der das Ziel hatte, nach einem Sieg gegen die Armeen Napoleons und Bayerns ein staatliches Bündnis aller Alpenländer zu bilden. Kaiser Franz I. sah darin Hochverrat und Johann war es bis 1833 nicht gestattet, das Land Tirol zu betreten.
Johann zog sich nach Niederösterreich bzw. die Steiermark zurück und heiratete 1829 eine Postmeistertochter.
Modernist
Als nicht unbedingt arm zu bezeichnender Privatmann interessierte ihn in den folgenden Jahren hauptsächlich die wirtschaftliche Verbindung von Natur und Industrie mit dem Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung in zuvor hauptsächlich bäuerlichen Regionen voranzutreiben, um das Leben auch der einfachen Menschen zu verbessern. Ort seines Wirkens war dabei hauptsächlich das Land Steiermark.
Neben Musterhöfen und der Förderung des Kartoffelanbaus zur Beseitigung von Hungersnöten begann er das Land Steiermark zu industrialisieren. Die Modernisierung des Erzabbaus am steirischen Erzberg wie auch die Einrichtung der Montanuniversität gingen auf seine Privatinitiative zurück. Gleichzeitig investierte er in eisenverarbeitende Industriebetriebe - und zwar hauptsächlich in kleinen Gemeinden und nicht in Großstädten.
Deutscher Präsident
Die Revolution von 1848/49 führte Erzherzog Johann wieder ins politische Leben zurück. Am 29. Juni 1848 wurde er vom ersten frei gewählten gesamtdeutschen Parlament, der Frankfurter Nationalversammlung, zum Staatsoberhaupt Deutschlands gewählt. Dieses Amt legte er erst nach Niederschlagung der Revolution durch Wien und Berlin Ende 1849 nieder.
Seine hochadlige Abstammung rettete Erzherzog Johann wohl vor Repressalien gegen diesen zweiten Hochverrat. Er zog sich in die südsteirische Gemeinde Stainz zurück und wurde dort 1850 zum Bürgermeister gewählt. Dieses Amt übte er bis 1858 aus.
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