US-Finanzkrise 1837-1842

Vor 175 Jahren, am 10. Mai 1837 verweigerten New Yorker Banken die Ausgabe von Gold und Silber auf Papiergeld. Dies war der Beginn einer fünf Jahre anhaltenden Depression, die von einem Bankensterben und hoher Arbeitslosigkeit geprägt war.

Hintergrund für diese Krise waren Spekulationen auf ehemaliges Indianerland, das 1830 frei gegeben wurde. Banken wurden neu gegründet und sie gaben Hypotheken ohne Sicherungen aus, die öffentliche Hand investierte mittels Staatsanleihen in der Hoffnung, die Schulden mit stetig steigendem Einkommen aus Grundsteuer abzahlen zu können.

Nicht bedacht wurde, dass der Verkauf von Indianerland zu einem Überangebot an Landflächen am Immobilienmarkt führen wird, welches die Preise nach unten treibt. Damit stiegen Spekulanten aus dem Immobilienmarkt aus, was zu einer Senkung der Nachfrage nach Land führte und die Preise weiter purzeln ließ. 

Die Krise nahm schließlich ihren Lauf, als Präsident Andrew Jackson verbot, Indianerland mit Papiergeld zu erwerben. Es musste Gold oder Silber aufgewendet werden.

Als nun die Banken einen Bank Run befürcheten, stoppten sie die Ausgabe von Gold und Silber für Papiergeld. Diese Maßnahme galt fast fünf Jahre, bis zum 17. März 1842.

In diesen fünf Jahren musste etwa ein Drittel der Banken zusperren, der Finanzmarkt brach ein, neue Kredite wurden kaum vergeben, was wiederum heftige Auswirkungen auf die produktiven Wirtschaftssektoren zeitigte.

Auch der öffentliche Sektor konnte seine Schulden nicht bedienen, und der Bund wollte die Schulden der Bundesstaaten nicht übernehmen, so entschieden sich einige Staaten zu internen Umschuldungsaktionen.

Deja Vu zu 2008 irgendjemand?

Wikipedia (Deutsch)
Wikipedia (Englisch)

Kommentare

Stefan Wehmeier hat gesagt…
Der gemeine US-Amerikaner verwechselt Freiheit (= das Recht zur Beteiligung am Wettbewerb) mit dem "Recht, auf Kosten anderer zu leben (Zinsgewinner), damit andere nicht auf seine Kosten leben (Zinsverlierer)", weil eine dritte Möglichkeit bei der Verwendung von Zinsgeld (fehlerhaftes Geld mit parasitärer - der wesentlichen Tauschfunktion widersprechenden - Wertaufbewahrungsfunktion) nicht vorgesehen ist. Diese durch die Religion (Rückbindung auf den künstlichen Archetyp Jahwe = Investor) bedingte Geisteskrankheit ist ein globales Phänomen und verhinderte bis heute den Weltfrieden.

Ein Volk, das eine Sprache verwendet, in der der Zins (klassisch: "Frucht vom Baum der Erkenntnis") als "interest" bezeichnet wird und in der es für "Marktgerechtigkeit" noch nicht einmal ein Wort gibt, ist gedanklich noch sehr viel weiter vom eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation, der Natürlichen Wirtschaftsordnung (freie Marktwirtschaft ohne Kapitalismus = echte Soziale Marktwirtschaft), entfernt, als dies (noch) beim deutschen Volk der Fall ist:

http://www.deweles.de/files/2010_gsm.pdf
Markus Huber hat gesagt…
Silvio Gesells Ideen kenne ich umgesetzt als das sog. "Notgeld von Wörgl", mit dessen Hilfe die Wirtschaft während der Weltwirtschaftskrise angekurbelt wurde.

Freigeld (mit eingebautem Wertverlust) als Grundlage einer Nicht-Krisenwirtschaft überzeugt mich nicht unbedingt, da es ja nicht drauf ankommt, sämtliches Geld sofort in den Wirtschaftskreislauf zurückzuschicken.

Was ist mit dem Ansparen, um sich Güter zu kaufen, die nicht mit einem Monatsgehalt bezahlt werden können (Auto, Wohnungseinrichtung)?

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